2018-12-04

#rp19 Call for Participation: Der “Media & Journalism”-Track

2007 war der "Urknall" der re:publica. Damals noch ein Bloggermeeting IRL, bei dem bereits allen klar war: wir alle sind Medienproduzent*innen - oder können es sein. In unserem "Media & Journalism"-Track rufen wir daher alle auf, die sich als solche definieren - plus alle Medienschaffende, Journalist*innen, Blogger*innen, Geschichtenerzähler*innen und Bürgerjournalismusprojekte - um ihre Meinungen, Forschungen und Erfahrungen zu Medien und Journalismus in einer digitalisierten Welt zu teilen. Unsere sehr analoge Bühne wartet auf euch: macht mit bei unserem Call for Participation.

"The good, the bad, the ugly": uns interessiert, was ihr zu sagen habt über "irgendwas-mit-Medien", und zwar auch jenseits des Narrativs der Filterblasen.

The good: Grenzenübergreifende Kooperationen im (Investigativ)journalismus, neue Ausspielungsformate für journalistische Recherchen, tolle Formen des Storytelling, neue Erkenntnisse durch Datenjournalismus - her mit euren Beispielen, denn wir wissen es gibt viele davon.

Welche innovativen Konzepte für Journalismus habt ihr ausgetestet? Welche Möglichkeiten öffnen sich einerseits durch eine Flut an umsonst zu konsumierenden Medien und andererseits durch neue Formen von Paid-Content-Konstrukten? Wie werden Zielgruppen erreicht oder besser noch: animiert mitzumachen? Welche Akteur*innen tummeln sich im Jahr 2019 überhaupt in der Medienlandschaft? Wie kann forensische Recherche in sozialen Medien dazu beitragen Kriegsverbrechen aufzuklären? Können uns neue YouTube-Kanäle doch noch retten? Was sind die besten Blogs, Vlogs, Podcasts und innovative Formate darüber hinaus? Wie wird VR/AR als Medium weiterentwickelt und wie funktioniert immersiver Journalismus? Was passiert mit öffentlich-rechtlichen Medien? Mutiert die Gesellschaft kollektiv zu Serien-Bingewatchern? Und: wer guckt überhaupt noch Fernsehen?

The bad: Das Sterben der Lokalzeitungen, Schlammschlachten in Kommentarspalten, Trollfarmen, Lügenpresse, Social Media-Monopole und "all things fake": wir wollen auch über die Schattenseiten der schönen neuen Welt hören und vor allem eure fundierte Analysen dazu kennenlernen. Wie können wir sichergehen, dass qualitativ hochwertiger Journalismus weiterhin als vierte Gewalt existiert und auch funktioniert, und wo sind im Jahr 2019 die Chancen und Risiken von Social Media als fünfte Gewalt? Haben wir mehr Narrative oder News? Wird Facebook zerschlagen oder ist es eh schon tot? Und last but not least: wie ist das Internet selbst noch zu retten?

The ugly: Wo erreiche ich in Zukunft meine Zielgruppen, wenn ich weiterhin einfach nur Katzenbilder posten will? Nein, ehrlich: wir mögen Katzen.

Außerdem:

Es geht uns im Track „Media & Journalism“ um hochtrabende Ideale wie den Status der Medienfreiheit und den Wandel der öffentlichen Sphären, genauso aber auch: was kommt nach Snapchat?
Wir sind neugierig auf die Ergebnisse investigativ-journalistischer Recherchen, auf die Beträge von Initiatoren von Hashtag-Kampagnen, auf das, was Social-Media-Analysten berichten und zuletzt auch auf Influencer (und darauf, ob und wie sie sinnvoll zu Medienlandschaft beitragen).

Uns interessieren Debatten zum Urheberrecht, die für alle nachvollziehbar sind. Wir wollen Einsichten bekommen was die Zukunft von öffentlich-rechtlichen Medien sein kann und wie diese ausgehandelt wird. Wie ordnet ihr die heutigen Entwicklungen in die Mediengeschichte ein? Wie kann uns Medientheorie dabei helfen, in einer unruhigen Zeit einen analytischen Kontext zu setzen?

Der Countdown läuft. Ihr habt noch bis zum 16. Dezember 2018 Zeit, um Vorträge und Panel-Diskussionen, Konzepte für Hands-on-Workshops im MakerSpace, VR-Performances, Installationen und all das, was die re:publica 2019 nicht verpassen sollte, einzureichen.

Nehmt am Call for Participation teil und sendet uns euren Festival-Beitrag bis zum 16. Dezember 2018.

Wir freuen uns auf eure Einsendungen und drücken ab jetzt sekündlich die refresh-Taste unserer Call for Participation-Einsendeplattform.