2018-11-14

#rp19 Call for Participation: Der Mobility & City-Track

Stadt, Land, Autobahn..? 

Für die re:publica 2019 suchen wir sowohl eure Visionen als auch handfeste Recherche zur Mobilität und Stadt der Zukunft. 

Der Begriff der smarten Stadt ist schon leicht abgenutzt, aber wie wir intelligente, lebenswerte Städte der Zukunft gestalten wollen, ist noch längst nicht klar. Ist eine smarte Stadt effizient und nachhaltig, oder ermöglicht sie chaotische Anonymität und persönliche Freiheit? Und schließt das eine Ziel das andere überhaupt aus? Für die einen ist die moderne Stadt eine menschengemachte open-source Produktion, für die anderen Absatzmarkt, für die dritten wiederum Symbol für öffentliche Teilhabe.

Stadt

Euer Input ist gefragt: Was genau bedeutet eine zunehmende digitale Vernetzung des urbanen Raums für die Bewohner*innen einer Stadt? Gibt es durch die sensorenbestückten, sich selbst abschaltenden Straßenlaternen nun Zugewinn an Nachhaltigkeit oder doch eher einen Verlust des anonymen Stadtraums? 

Wie bewertet ihr die Ablehnung eines Google-Campuses in Berlin-Kreuzberg: lässt dieser lokale Abwehrkampf Rückschlüsse auf eine global wachsende Abwehrhaltung von Plattform-Kapitalismus und Städteplanung aus privater Hand ziehen, oder ist dies lediglich ein Berliner Sonderphänomen? Wird eine smarte Stadt besser von lokalen Regierungen und Bürger*innen gestaltet oder doch effizienter von internationalen Techfirmen gesteuert Welche analogen Stadträume benötigen wir überhaupt in einer digitalen Gesellschaft und wie sehen diese aus Und was kommt überhaupt nach smart?

Mobility

Smarte Mobilität steht nicht nur für autonom fahrende Autos oder gar Flugtaxis, sondern beinhaltet auch, wie der öffentliche (Stadt-)Raum mit allen Verkehrsteilnehmer*innen fair geteilt werden kann. Welche Umplanungen sind im öffentlichen Straßenverkehr - der ja auch der öffentliche Raum aller Bürger*innen ist -  in der Stadt der Zukunft notwendig? Wie können wir sicherstellen, dass Fußgänger*innen und Radfahrer*innen trotz Car-Sharing und autonomen Autos genug Raum für eine sichere Fortbewegung gewährleistet bekommen? Und welche neuen Möglichkeiten entstehen durch eine zunehmende Digitalisierung im Verkehr, die zugleich ressourcenarm und möglichst klimaneutral umzusetzen sind?

Sind Straßenausbau und Autobahnen überhaupt noch zukunftsfähig und wenn nicht, welche Alternativen gibt es Wird mein digital geshopptes Paket bald per Drohne angeliefert oder doch per Lastenrad?

Wie gehen wir mit den Massen von Leihfahrrädern um, die seit neuestem die Straßenecken verstopfen, und führt Car-Sharing wirklich zu einem Rückgang von ungenutzten Autos in der Stadt? Wie effektiv können first/last mile connections über Apps geplant werden, und welche Optionen gibt es im öffentlichen Nahverkehr um mehr Mobility-on-Demand-Dienste zu gewährleisten? Was bedeuten diese für den traditionellen öffentlichen Nahverkehr?

Und wie sieht es überhaupt aus mit den zahlreichen Pendler*innen, die außerhalb der Städte auf dem Land leben und dort nur erschwert Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. bisher wenige Alternativen zu einem eigenen Auto haben?

Wir wünschen uns eine bunte Beteiligung an dieser Debatte: Gesucht werden nicht nur Ideen von Technerds, Mobiltätsforscher*innen oder Stadtplaner*innen - lernen können wir bei der Analyse von Mobilität und Stadt von fast allen Disziplinen. Wir freuen uns über kritische, kreative, wissenschaftliche oder künstlerische Beiträge. Das Stadtleben und die Mobilität der Zukunft gehen uns alle an -  egal ob ihr Rad- oder Autofahrer*in seid und auf dem Land oder in der Stadt lebt.

Noch bis zum 16. Dezember könnt ihr klassische Formate wie Vorträge und Panel-Diskussionen einreichen, ebenso wie alles, was dem re:publica-Publikum den Atem verschlägt und jede Menge Spaß macht: Hands-on-Workshops im MakerSpace, VR-Performances, Installationen oder inspirierende Aktionen mit Bots und Robotern, die auf das Thema “Mobility & City” eine neue Perspektive eröffnen.

Wir freuen uns auf Eure Einsendungen!