2019-05-01

#rp19-Speakerin Sigi Maurer: “It’s the patriarchy, stupid”

Sigi Maurer, von 2013 bis 2017 Abgeordnete der Grünen im österreichischen Parlament, erhielt im letzten Jahr auf Facebook extrem sexistische, erniedrigende Hassnachrichten vom Besitzer eines Wiener Craftbeershops. Mangels rechtlicher Alternativen wehrte sie sich, indem sie Screenshots der Nachrichten inklusive des Namens des Absenders veröffentlichte. Dieser verklagte Sigi Maurer wegen übler Nachrede, forderte 60.000 Euro Entschädigung – und gewann. Das Oberlandesgericht Wien hat die Verurteilung Maurers nun aufgehoben.

Die Solidarität mit Maurer war riesig: Eine Crowdfunding-Kampagne für einen Rechtshilfefonds für Betroffene von Hass im Netz spielte innerhalb von 38 Stunden 100.000 Euro ein – zwei Drittel der Spender*innen waren Männer. Auch in den sozialen Netzwerken zeigten sich hauptsächlich Männer solidarisch.

In ihrer Keynote bei der #rp19 wird Sigi Maurer darüber sprechen, warum auch die Welle der Solidarität, die sie erreichte, teilweise patriarchalen Mustern folgte. Anhand von Beispielen wird sie zeigen, wie viel patriarchale Vorstellungen auch in solidarisch verstandenen Nachrichten stecken und warum diese Solidaritätserklärungen zwar gut sind, aber nicht ausreichen.

Hier geht es zu Sigi Maurers Session.