Stage 8
10:30 - 11:00
German
Talk
Beginner
Zukunftsvision Museum: Institutionen und das Digitale

Kurzthese

In meinem Vortrag entwerfe ich eine utopische Vision eines Future Museums, das von seinen Besucher_innen ausgeht und die Diversität der Gesellschaft_en auch im Digitalen abzubilden versucht.
Ein strukturelles Umdenken – in Ausbildung und in der Praxis – ist Voraussetzung, um der neuen Generation, die unser Kulturerleben in Zukunft prägen wird, gerecht zu werden. 


Beschreibung


Digitale Projekte sind aus der institutionellen Landschaft nicht mehr wegzudenken, denn „Partizipation“, „Zugang“, „Teilhabe“ und „Bildung“ werden automatisch mit dem „demokratisierenden Potential“ von neuen Technologien verknüpft. Doch wie sind diese Projekte strukturell entwickelt? Werden bei der Entwicklung von Inhalten die potentiellen Nutzer_innen – oder sogar weitere Stakeholder_innen, wie Herkunftsgesellschaften und Communities mit eingebunden? 
Mein Forschungsprojekt „Revisiting Collections -Transformationen der Kulturellen Bildung am Beispiel der digitalen Vermittlung von außereuropäischen, ethnologischen Sammlungen“ beschäftigt sich mit dem innovativen Einsatz von digitalen Techniken für die Vermittlung (sensibler) Inhalte in Museen.

Das Thema ist gerade in der heutigen Zeit relevant, denn die oben genannten Buzzwords eignen sich meist eher für ein Bullshit-Bingo als dass der Einsatz von digitalen Techniken hierarchische, institutionelle Deutungshoheiten hinterfragt. Dabei ist das Einbeziehen vieler Stimmen gerade heute wichtig wie nie – und Museen haben als außerschulische Lernorte eine ganz besondere Verpflichtung zu einer differenzierten Haltung.

Doch stattdessen scheint „tl;dr“ die vorherrschende Haltung zu beschreiben. Kaum ein_e Entscheider_in setzt sich im Rahmen der Entwicklung digitaler Großprojekte mit den repräsentationskritischen Diskursen der Post Colonial Studies oder der Arts Education auseinander. In meinem Vortrag möchte ich daher eine utopische Vision eines Future Museums als Agora entwerfen, das von seinen Besucher_innen ausgeht und die Diversität der Gesellschaft_en auch im Digitalen abzubilden versucht. In diesem Rahmen stelle ich das Projekt „Pop-Up-App“ vor, einer basisdemokratisch entwickelten, multiperspektivischen Intervention für Spuren des Kolonialen im Alltag.