Short thesis
Description
Unsere neue Arbeitswelt beschreiben wir gerne als eine komplexe, sich schnell verändernde in der es wichtig ist, sich ständig anzupassen und lebenslanges Lernen essentiell ist. Wir werden plötzlich zu „Wissenden“ oder „Experten“ in ganz vielen Gebieten. Es wird dabei von Individuen, Unternehmen, ja Gesellschaften sehr viel abverlangt, was nicht selten zu Überforderung führt und meist in einer verschlossenen Haltung endet. Wenn wir jedoch akzeptieren, dass Veränderung eine Konstante unserer Präsenz ist sollten wir uns auch erlauben und ermöglichen, uns von dem was wir als unser Wissen oder unsere Perspektive auf die Dinge erachten (in Teilen) zu verabschieden um mit einem guten Gefühl wieder Platz für Neues zu schaffen. Dabei geht es nicht darum, Gelerntes zu vergessen, sondern die gleiche Sache aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und den Status Quo in Frage zu stellen indem wir Paradigmen infrage Stellen und kritisch beäugen, was wir nicht mehr brauchen werden um in der Zukunft zu überleben.
Anders ausgedrückt könnte man sagen, dass wir nicht in einer Wissensgesellschaft sondern in einer Unwissensgesellschaft leben, in der wir daran gemessen werden sollten wie viel altes, überholtes Wissen wir ablegen oder widerlegen und dabei Platz für Neues schaffen. Unwissenheit sollte dabei unser Treiber sein.
Im Rahmen des Kurzvortrags teilt Michael Schriber seine Erkenntnisse darüber, was Unternehmen davon abhält (Ver-)lernende Organisationen zu werden und worauf es ankommt diese “bescheidene Haltung der Unwissenheit” im Arbeitsalltag greifbar zu machen. Er geht darauf ein, wie wichtig aktives und gefördertes Verlernen für fluide oder lernende Organisationen ist und weshalb dieser Kompetenz mehr Beachtung geschenkt werden muss.