Short thesis
Description
Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Tinder die Stadt“ erforschen wir die Krise der Stadtgemeinschaft aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Sicht und identifizieren ihre Ursachen und Folgen. So lernen wir, warum bisherige Versuche, die lokale Öffentlichkeit zu stärken, nicht erfolgreich waren und welche Medien(-inhalte) die Stadtgemeinschaft stattdessen bräuchte. Was wir dabei im Kleinen beobachten, soll helfen, das Auseinanderdriften der Gesellschaft im Großen zu verstehen.
Doch Verstehen reicht uns nicht. Wir wollen etwas ändern! Ausgehend von unserer Forschung haben wir uns mit Vereinen, Initiativen und Bewegungen, Lokalmedien, Gemeinden, Verwaltung, Politik sowie Bürger*innen auf den Weg gemacht, um in einem partizipativen, co-kreativen Prozess eine Lösung zu entwickeln.
(Digitale) Medien spielen eine Doppelrolle: Zum einen sind sie Teil des Problems, wenn etwa individualisierte Mediennutzung, nicht mehr zeitgemäße lokale Medienangebote und eine ‚tl;dr-Mentalität‘ die öffentliche Debatte und Teilhabe im Lokalen behindern und Gräben vertiefen. Medien können aber auch Teil der Lösung sein.
In unserem Workshop möchten wir gemeinsam mit Euch Lokaljournalismus gänzlich neu denken: Wie müssen lokale Medien und deren Inhalte aussehen, welche wiederum lokale Gemeinschaften nachhaltig stärken und sich gleichzeitig in der digitalen Welt etablieren lassen? Und welche Rolle kann und sollte die Stadtgemeinschaft selbst bei der Entwicklung neuer Formate spielen? Ist Partizipation der Schlüssel zum Erfolg oder normatives Wunschdenken? Lässt sich Partizipation überhaupt verordnen?
Methodisch wollen wir im Workshop auf eine Citizens' Jury zurückgreifen bzw. diese inszenieren und somit einen lokalpolitischen Ansatz wählen, um die Fragen mit bis zu 24 Personen kreativ zu durchdenken und so gemeinsam herausfinden, was nötig und möglich ist, um einen zusammenhaltsfördernden Lokaljournalismus nachhaltig zu ermöglichen.
Speakers
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin