Kurzthese
Beschreibung
Demokratie war nie einfach, wird es nie sein. Die Verwirklichung von Bürgersouveränität über Repräsentation und Legitimation stellt eine andauernde Herausforderung dar, die früher nur allzu oft an mangelnder Kompetenz oder Korruption scheiterte (Kleger 2018). Heute kommt dazu die fehlende Handlungsmacht nationalstaatlicher Strukturen, eine verselbständigte Exekutive und vor allem: die fehlende Anpassung parlamentarischer Entscheidungsstrukturen an das Vielmehr und Vielschneller und "Irgendwieanders" von Information und Kommunikation (Bewältigung des "Throughput"). Letzteres ist Kern demokratischen Wandels und birgt die Frage: Wie können digitale Technologien demokratische Prozesse sinnvoll stützen und bekannten Defiziten wie mangelnder Kompetenz, Korruption, Langsamkeit usw. entgegenwirken – unter den Bedingungen explodierender Differenzierung und gesamtgesellschaftlicher Interdependenz?
Zur Beantwortung werden Visionen, Prozesse und Tools (Technologien) eines transformativen Demokratiedesigns in den Blick genommen – mit und ohne Künstliche Intelligenz (KI). National und international sich in Entwicklung und/ oder Erprobung befindliche Systeme werden vorgestellt und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse politischer Akteure (Bürgerinnen und Bürger, Politikschaffende, Mitarbeitende usw.), liberaler Demokratieprinzipien (Skalierung) und allgemeingültiger Menschenrechte (Konsens) debattiert. Dabei geht es weniger um die perfekte Systemlösung, sondern um praktikable Ansätze in einer agilen Projektentwicklung. Am Ende steht ein Ausblick auf die Entwicklung und Nutzung von KI- und Plattformtechnologien für die nationale und internationale Koordinierung eines sozio-ökologischen Wandel.