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Ending Clergy Abuse: Wir müssen darüber reden!

Kurzthese

Seit Mitte der Achtziger Jahre gibt es Berichte aus zahlreichen Ländern über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Priester. 2010 erreichte die Welle der Enthüllungen schließlich auch Deutschland und entfesselt einen medialen Tsunami. Die Opfer vernetzten sich weltweit. Im Netzt entsteht eine echte Befreiungsbewegung, die für Wahrheit und Gerechtigkeit eintritt und dafür das es aufhört: Schluss mit dem Missbrauch durch Kleriker: #EndItNow!

Beschreibung

Einige Menschen fangen an, öffentlich darüber zu sprechen, wie sie in der Vergangenheit von Priestern und Erziehern, Lehrern sexuelle Gewalt erlitten haben und was dieser Missbrauch von Macht in ihrem Leben für Spuren hinterlassen hat. Wie eine Welle verbreitet sich der Skandal.

Wie konnte sich 2010 in Deutschland in so kurzer Zeit ein solcher mediale Welle aufbauen, scheinbar aus dem Nichts? Warum genau zu diesem Zeitpunkt und nicht zehn Jahre zuvor? Zu den Erklärungen für dieses Phänomen gehören die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung und des distanzierten Austausches, auch und gerade die Anonymität bei der Kontaktaufnahme.

Schon Jahre vor 2010 entwickelte sich eine ganze Reihe von Webseiten und Foren, auf denen zumeist anonym Menschen über ihre Gewalterfahrungen in der Kindheit und Jugend berichteten. Die Vorteile liegen auf der Hand: man kann in diesen Foren nur so viel zulassen und hereingeben, wie aushaltbar ist. Frau/Mann bleibt anonym, aber dennoch nicht allein. Das Angebot ist bei Bedarf erreichbar, Tag und Nacht. Oder auch wochenlang nicht. Lange bevor Wissenschaftler auf das Phänomen aufmerksam wurden, haben sich so Menschen, in Selbsthilfe therapeutisch unterstützt. Für Menschen in Ländern in denen kaum gesellschaftliches Bewusstsein, keine Sprache und kein sicherer Raum für den Diskurs über sexuelle Gewalt gegeben ist, sind globale Nachrichten und Webangebote enorm wichtig.

Zugleich wächst in den letzten Jahren auch das Bewusstsein für die vielen neuen Missbrauchs-Möglichkeiten für Pädokriminelle im Netz - von der Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen bis zu Echtzeit-Missbrauch vor der Kamera.

Die Möglichkeiten zur Vernetzung und Kampagnenarbeit einer weltweit verstreuten Gruppe von Opfern/Überlebenden sollen aufgezeigt werden, die bei aller Unterschiedlichkeit ähnliche Erfahrungen mit einander teilen. Zugleich wird dafür geworben, auch der Ausbreitung digitaler Formen von sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen aktiv zu begegnen.