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MEDIA CONVENTION Berlin
Multiplayer Online – Das Lernen der Zukunft

Kurzthese

Multiplayer-Online-Games versetzen Spieler in komplexe, situierte Handlungssituationen, bieten zeitliche und örtliche Flexibilität, fördern kooperative und praktisch orientierte Handlungssituationen und fordern selbstgesteuertes Lernen heraus. Eine Umgebung wie gemacht, um die Future Skills zu entwickeln und zu trainieren – wenn ihre Welten nicht so weit abseits der Realität wären. Aber die zugrunde liegenden Prinzipien lassen sich nutzen, um fachbezogene Kontexte zu entwickeln.

Beschreibung

Die Vorteile digital unterstützten Lernens werden heute darin gesehen zeitlich und örtlich unabhängiges Lernen zu ermöglichen. Lernmanagementsysteme (LMS) sind darauf spezialisiert Wissen und Fähigkeiten in einzelnen Lernpaketen anzubieten: in möglichst kleinen Häppchen (E-Learnings). Solche Pakete können effektiv sein, Lernende zu trainieren mit komplizierten Sachverhalten umzugehen. Aber sie sind nicht geeignet Lernende darauf vorzubereiten mit komplexen Situationen umzugehen.

In Zukunft wird künstliche Intelligenz (KI) gerade Arbeitsplätze mit komplizierten Tätigkeiten ersetzen. Selbst viele Berufsbilder mit universitären Abschlüssen sind davon betroffen. Digitale Finanz-, Versicherungs- oder Rechtsberater geben bereits heute eine Kostprobe davon wie effektiv solche Lösungen sein werden. Im Bereich digital unterstützten Lernens fehlen Lösungen, um Lernsituationen zu schaffen, die problemlösendes Denken, das Denken in Systemen und den interdisziplinären Austausch trainieren.

Problem- oder projektbasiertes Lernen, als didaktischer Lösungsansatz für dieses Problem, wird in der digitalen Welt des Lernens bislang kaum umgesetzt. Die existierenden Lernplattformen sind dafür wenig geeignet. Dabei existieren bereits Umgebungen, die komplexe Lernszenarien bieten: Multiplayer-Online-Games versetzen Spieler in komplexe, situierte Handlungssituationen. Trotzdem bieten sie ihnen zeitliche und örtliche Flexibilität, fördern kooperative und praktisch orientierte Handlungssituationen und fordern selbstgesteuertes Lernen heraus. Die Prinzipien, die diesen fiktiven, simulierten Welten zugrunde liegen, bieten die Möglichkeit sie auf realitätsbezogene Umgebungen zu übertragen; Umgebungen, die Lernende gezielt auf die komplexen Aufgaben der Zukunft vorbereiten, die es aber außerdem notwendig machen ihre Entwicklung nicht mehr lokal, sondern global zu denken.

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