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Openschufa - die Resultate

Kurzthese

Die Initiative OpenSchufa von der Open Knowledge Foundation und Algorithmwatch hat zu Datenspenden aufgerufen, um mehr über den Schufa-Algorithmus zu erfahren. Datenjournalisten von Spiegel und BR haben über die Initiative berichtet und die Daten ausgewertet. Es werden die Ergebnisse der Analyse präsentiert und auch diskutiert, wie eng Journalisten und Aktivisten eigentlich zusammenarbeiten dürfen. Was ist der Nutzen und wo liegen die Grenzen?

Beschreibung

Die Schufa Holding AG ist die bekannteste Auskunftei Deutschlands. Auf ihre Bewertungen stützten sich jeden Tag hunderttausendfach Banken, Mobilfunkunternehmen und Online-Händler. Egal also, ob es um einen Handyvertrag, eine Wohnung oder einen Kredit geht - der Score der Schufa ist fast immer im Spiel. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über Informationen zu mehr als 67 Millionen Verbrauchern in Deutschland. Die Schufa wird zwar datenschutzrechtlich von den Aufsichtsbehörden kontrolliert, dennoch bleibt der Algorithmus für die Öffentlichkeit geheim. Geschäftsgeheimnis, urteilte der BGH. Der Rechtsstreit einer Betroffenen auf Auskunft scheiterte in allen Instanzen bis zum BGH. Kann man mit Methoden von Crowdsourcing und Algorithmic Accountability Reporting dafür sorgen, dass Algorithmen mit so großer gesellschaftlicher Tragweite transparenter werden?

Datenjournalisten des Bayerischen Rundfunks und des Spiegel haben über die Initiative OpenSchufa berichtet und die erhobenen Daten unabhängig von der Initiative ausgewertet. Bei der rp19 werden sowohl die Recherchen von Spiegel und BR als auch die Ergebnisse der Kampagne OpenSCHUFA von Open Knowledge Foundation und Algorithmwatch vorgestellt und mit der Community diskutiert. Ein wichtiger Aspekt dieser Präsentation ist dabei auch: Wie haben BR und Spiegel sichergestellt, dass sie unabhängig von der Kampagne berichten und wo verläuft die Trennlinie zwischen Journalismus und Aktivismus?