Kurzthese
Beschreibung
Klar, wir haben alle Akte X geliebt, saßen gebannt vor Oliver Stones JFK und hingen Erich von Däneken an den Lippen, wenn der auf RTL erklärte, die Pyramiden wäre in Wirklichkeit von Außerirdischen hochgezogen worden. Wir glauben nicht jeden Blödsinn und schaue gerne hinter die Dinge. Und es stimmt ja auch: Die Totalüberwachung der digitalen Welt ist keine Verschwörungstheorien, genau so wenig wie das Spionagenetzwerk Echelon eine Verschwörungstheorie war. Und doch leben wir in einer Zeit, in der wilde Theorien die Gesellschaft unter Stress setzten und oft genug auch Menschenleben kosten. Im Herbst 2016 tötet ein sogenannter Reichbürger in Georgensgmünd einen Polizisten, Masernerkrankungen steigen, weil sich Menschen nicht mehr impfen wollen und im weißen Haus sitzt ein Mann, der seinen politischen Aufstieg maßgeblich der Bullshit-Theorie verdank, Barack Obama sei gar kein Amerikaner.
Verschwörungstheorien kursieren auf Youtube, Facebook, Whatsapp & Co., sie werden geglaubt und weiterverbreitet, sind bisweilen sogar zu einem großen Geschäft geworden. Für ihr Buch „Angela Merkel ist Hitlers Tochter - im Land der Verschwörungstheorien“ [https://netzpolitik.org/2018/rezension-angela-merkel-ist-hitlers-tochter-im-land-der-verschwoerungstheorien/] haben sich die beiden BR-Journalisten Christian Alt und Christian Schiffer tief in den Verschwörungssumpf begeben, Verschwörungstheoretiker getroffen, die populärsten Verschwörungsmythen aufgedröselt und versucht zu erklären, warum wir so gerne an Verschwörungstheorien glauben.
Auf der Re:Publica erzählen sie von ihren Recherchen und erläutern, wie man dem Verschwörungswahn Einhalt gebieten kann, ohne das kritische Denken aufzugeben.