Kurzthese
Beschreibung
Angesichts eines digitalen Überangebots an Unterhaltungs- und Nachrichtenportalen stellen sich Fragen nach der Legitimation und Reichweite abgaben- oder beitragsfinanzierter, öffentlich-rechtlicher Medien mit neuer Dringlichkeit. Derzeit konkurrieren zersplitterte, immer noch stark an Fernseh- und Radiosendern orientierte Online-Silos öffentlich-rechtlicher Sender mit zunehmend zentralisierten, profitorientierten Anbietern um die Zeit und Aufmerksamkeit des Publikums.
Mit dem 2019 in Kraft tretenden, neuen Telemedienauftrag, also geänderten gesetzlichen Vorgaben für öffentlich-rechtliche Online-Angebote, gibt es zumindest rechtlich mehr Möglichkeiten für innovative Online-Angebote. Ob und wie die öffentlich-rechtlichen Anstalten die damit verbundenen Chancen aber auch nutzen werden, ist unklar. Zu sehr bilden ihre Angebote noch voneinander abgegrenzte Silos, fehlt es an Kooperation(splattformen) zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten. Ziel muss deshalb sein, öffentlich-rechtliche Online-Angebote viel stärker als ein vernetztes, öffentlich-rechtliches Ökosystem zu verstehen und dieses gemeinsam mit anderen nicht-kommerziellen Partnern sowie den Nutzerinnen und Nutzern weiterzuentwickeln.