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Wem gehört Deutschland?

Kurzthese

Bezahlbarer Wohnraum ist zu einer der dringendsten sozialen Fragen geworden. Dennoch ist kaum etwas über die Eigentümer*innen von Wohnungen bekannt, es gibt kein Immobilienregister. Das gemeinnützige Recherchezentrum CORRECTIV möchte das ändern und recherchiert seit einem Jahr gemeinsam mit Mieter*innen die Namen von Eigentümer*innen. Sie zeigen, wer von der Intransparenz im Immobilienmarkt profitiert. Auf der re:publica präsentieren die Journalist*innen erste Ergebnisse.

Beschreibung

Der deutsche Immobilienmarkt ist äußerst lukrativ für Investor*innen aus der ganzen Welt. Auf der einen Seite: Zuzug in Großstädte. Auf der anderen Seite: Immobilien als begehrter Rendite-Hebel. Die Folge: Die Mietpreise gehen in Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Düsseldorf durch die Decke. Wohnen wird für viele Bürger*innen zur Existenzfrage. 

Wir wollen wissen: Welche Eigentümer*innen spielen eine wesentliche Rolle auf dem Wohnungsmarkt? Wer handelt davon fragwürdig? 

Das Problem: In Deutschland ist der Wohnungsmarkt intransparent. Das Grundbuch ist nicht zentralisiert und nicht öffentlich zugänglich. Gemeinsam mit Hilfe der Bürger*innen wollen wir Transparenz herstellen, wollen wissen, wer sind die Eigentümer*innen der Wohnungen und der Häuser in der Stadt.  

Dafür haben wir in verschiedenen Städten in Deutschland die Mieter*innen aufgerufen von ihrer Mietwohnung den/ die Eigentümer*in mitzuteilen. Seit dem Start im April 2018 haben bereits tausende Menschen in Hamburg, Berlin und Düsseldorf teilgenommen. Für die erste Stadt sind die Ergebnisse auf wem-gehoert-hamburg.de einsehbar. 

Mit der Bürgerrecherche wollen wir Informationen generieren, die eine auf Fakten basierte Diskussion zum Wohnungsmarkt und über den Grad der Transparenz ermöglichen. Auf der re:publica 2019 wollen wir ein gutes Jahr nach Beginn der Recherche über Zwischenergebnisse berichten. Zusätzlich geben wir einen Einblick hinter die Kulissen, wie wir in den Großstädten tausende Menschen begeistert haben an der Recherche teilzunehmen und wo wir auf Probleme bei der Crowd-Recherche gestoßen sind.