2019-05-02

#rp19 Speaker Johan Rockström: Die Belastungsgrenzen des Planeten

Johan Rockström ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung an der Universität Potsdam und einer der meistzitierten Forscher weltweit. Er hat das Konzept der Belastungsgrenzen des Planeten federführend mitentwickelt.

Eine friedliche und florierende Zukunft für die Menschheit auf der Erde kann es nur auf einem gesunden Planeten geben. Um Klimastabilität zu erreichen müssen wir von schrittweisem zu transformativem Wandel übergehen und unsere Politik sofort grundlegend ändern.

2015 unterzeichneten die Regierungschef*innen fast aller Länder der Welt zwei wichtige Dokumente: Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) und das bindende Pariser Abkommen, das den globalen Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf weniger als 2°C beschränken soll. Beides waren hoffnungsvolle Versprechen an die Menschheit. Heute wird deutlich, dass wir keines davon einhalten.

Um alle Ziele zu erreichen, müssen wir zunächst anerkennen, dass sie zusammenhängen: Ein stabiler Planet ist eine Voraussetzung für gutes menschliches Leben auf der Erde. Das 2009 eingeführte Konzept der Belastungsgrenzen des Planeten bietet ein wissenschaftliches Leitsystem zur nachhaltigen Nutzung von Atmosphäre, Ozeanen und Wäldern als Gemeingut aller Menschen. Es legt den Handlungsspielraum fest, an den wir uns auf der Erde halten müssen und verbindet SDGs und Pariser Klimaabkommen.

Das Rahmenwerk der Belastungsgrenzen des Planeten zeigt: Wenn wir nicht radikal die Richtung ändern, werden wir an beiden Fronten scheitern. Wir werden die SDGs nicht erreichen, planetarische Grenzen überschreiten und riskieren, das Erdsystem über verheerende Kipppunkte hinaus zu belasten. Wir müssen radikal umdenken.

In seiner Keynote wird Johan Rockström sechs Transformationswege aufzeigen, mit denen wir sowohl die SDGs noch erreichen als auch das Pariser Abkommen erfüllen können.

Hier findet ihr Johan Rockströms Session.